■ Schöner leben: Uschi
SCHÖNER LEBEN
Uschi
Zuviel getrunken am Abend, zu kurz geschlafen, zu unkonzentriert mit der Rush-Hour in die City gependelt — schon ist es passiert: Unmöglich zu rekonstruieren, woher er kam, hat man sich wieder einen dieser flotten Sprüche eingefangen, die sich ins noch widerstandslose Hirn bohren und auf denen man den ganzen Tag herumkaut. „Ohne Jäger kein Wild“, „Ich bremse für Jesus“ - Sie wissen schon. Gestern war es der: „Nichts reimt sich auf Uschi.“
Zugeflogen! Klebt wie Pech! Wer, um alles in der Welt, denkt sich sowas aus? Denkt er? wirbt er? Wofür??? Es liegt auf der Hand: Werbeprofis machen sowas nicht. Mit einer Negation werben! Das wird dem Produkt auf Lebenszeit anhaften. Es sei denn, man spräche einen Verbraucher an, der die Botschaft nicht als solche liest, sondern den eine apodiktische Formel gerade wach macht. Den Schrägdenker.
Uns also! Es reimt was! Der Fernfahrer in mir sagt „Muschi“. Muschi steht für Katze und führt uns über die wacklige Brücke der vagina dentata zum weiblichen Geschlecht. Nach der pars- pro-toto-Regel (vgl. rheinl. liebevoll „Mösche“ = „Mös-chen“) landen wir bei der Frau an sich, bei Uschi, der Traumfrau.
Abends, beim dritten Weizen, kommt der Fall zu den Akten: „Uschi“ ist die neue Softporno-Zeitschrift für den reflektierten Querdenker, eine Mischung aus „Petra“ und „Transatlantik“. Oder wird sie „Muschi“ heißen?
Burkhard Straßmann
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