piwik no script img

Gehörnter Intrigant

■ Georg Friedrich Händels Oper Ezio im Jungen Forum Musiktheater

im Jungen Forum Musiktheater

Die Machtkämpfe und Intrigenspiele des römischen Kaiserreiches bilden den historischen Hintergrund der 1732 uraufgeführten opera seria Ezio von Georg Friedrich Händel, die momentan in der Reihe des Jungen Forums Musiktheater zu sehen ist. Librettist Pietro Metastasio rückt die seelischen und moralischen Abgründe dieser Zeit ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Händels Musik zeichnet die damit verbundenen Gefühle vor allem in den Arien nach. Die sparsame und gut durchdachte Inszenierung von Barbara Giese unterstreicht vorwiegend mit Beleuchtungseffekten das seelische Hell und Dunkel der Akteure. Feldherr Ezio und seine Verlobte Fulvia verkörpern die moralisch unanfechtbaren klassischen Helden. Ihnen gegenüber steht die Verworfenheit des machtbesessenen Patriziers Massimo, dem Vater Fulvias, der, einst vom Kaiser Valentiniano „gehörnt“, seine Intrigen spinnt.

Jens Larsen in der Rolle des Kaisers bot sängerisch und schauspielerisch den herausragenden Part. Sopranistin Julia Barthe (Fulvia) steigerte sich im Verlauf des zweiten Teils zu einer bravourösen Leistung und Werner Buchin sang die Altuspartie des Ezio stimmlich überzeugend, war jedoch darstellerisch etwas unbeweglich.

Leider dirigierte Arne Willimczik das aus Studenten zusammengestellte Orchester nicht immer feinsinnig. Alles in allem dennoch eine lohnende Aufführung. Helene Bauer

Noch 13. und 15.11., Forum der Hochschule für Musik und Theater, 19.30 Uhr

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen