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■ Vertrag über britisch-russische Zusammenarbeit unterzeichnet
Dublin (taz) – Der russische Präsident Boris Jelzin und Großbritanniens Premierminister John Major haben am Montag in London einen Kooperationsvertrag unterzeichnet – der erste Vertrag zwischen beiden Ländern seit 1766. Darin geht es um engere Zusammenarbeit in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Umwelt, Militär, Kultur und Wissenschaft. Mit dieser Geste will Major seinem russischen Kollegen in dessen Heimat den Rücken stärken und nach Auskunft britischer Diplomaten gleichzeitig seine Glaubwürdigkeit gegenüber dem US-Wahlsieger Bill Clinton erhöhen.
Mehr als eine Geste ist dieser Vertrag nicht. Eine stärkere Finanzspritze kann sich Rußland von London nicht erhoffen. Lediglich der „Know-how-Fonds“ wurde auf 100 Millionen Pfund (etwa 240 Millionen Mark) verdoppelt. Ein Teil des Geldes soll für die Umschulung russischer Offiziere verwendet werden. Im Gegenzug sagte Jelzin zu, daß Rußland jetzt anfangen werde, seine Schulden bei britischen Unternehmen in Höhe von ebenfalls hundert Millionen Pfund zurückzuzahlen. Zum Abschluß ihres Treffens gratulierten sich beide Regierungschefs gegenseitig zu dem „historischen Vertrag“. Gestern durfte Jelzin als erster Präsident eines ehemaligen Ostblocklandes vor dem Unterhaus sprechen. Er malte ein optimistisches Bild von der russischen Wirtschaft und betonte seinen Einsatz für „westliche politische und ökonomische Werte“.
In einem separaten Vertrag sicherte Großbritannien seine Hilfe bei der Abrüstung russischer Atomwaffen zu. So sollen britische Spezialfahrzeuge und Behälter für den Transport der Atomsprengköpfe zu den Endlagern eingesetzt werden. Keine Übereinkunft wurde dagegen bei der Verbesserung der Sicherheit russischer Atomkraftwerke erzielt. Aber in diesem Bereich hat die britische Regierung mit ihrer Plutoniumschleuder Sellafield genug Probleme im eigenen Haus. Ralf Sotscheck ‘
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