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GEW fordert den Ausbau des Studienseminars für Lehrer

Die Raumsituation am Staatlichen Studienseminar Hamburg ist nach Ansicht der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kaum noch tragbar. Als Schildbürgerstreich bezeichnete der GEW- Vorsitzende Hans-Peter de Lorent gestern die geplante Asbest-Sanierung des Verwaltungstrakts.

Das zweigeschossige Gebäude soll abgerissen und lediglich im alten Umfang wieder aufgebaut werden — obwohl eine Aufstockung nach Ansicht der GEW problemlos möglich wäre. Doch trotz der seit den 60er Jahren bekannten Raumnot des Studienseminars lehne Schulsenatorin Rosemarie Raab eine Aufstockung kategorisch ab. Laut Schulbehörde läßt die derzeitige Statik des Gebäudes dies nicht zu.

Schon jetzt werde, so die GEW, ein Großteil der Seminare für die angehenden Lehrer ausgelagert und müsse über ganz Hamburg verteilt in Schulen stattfinden. Ab 1995 werde der Bedarf an ausgebildeten ReferendarInnen, besonders im Bereich Sonderschulen, auf 1000 pro Jahr ansteigen. Zudem würden durch Pension wegfallende Stellen nicht neu besetzt. Der Kollaps sei programmiert.

Auch der DAG-Landesverband Hamburg kritisierte gestern die Bildungspolitik des Senats. So hätten im vergangenen Jahr 9,5 Prozent der Schulabgänger keinen Abschluß gehabt — 1987 waren es 7,4 Prozent. Aufgrund der katastrophalen Lage an den Schulen sei zu befürchten, daß die Zahl weiter zunimmt.

Der Landesjugendleiter der DAG, Giovanni Sciurba, wies weiter darauf hin, daß auch die Zahl der Schüler, die mit einem sehr schwachen Hauptschulabschluß die Schule beenden, steigt. Gerade diese Gruppe sei gefährdet, die berufliche Ausbildung vorzeitig abzubrechen. In Hamburg seien 1990 weit über 4000 Ausbildungsverträge frühzeitig gelöst worden. dpa/gag

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