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Was tun gegen Erkältungen?

■ Frau Greta rät zu Schal,Eukalyptus-Bonbons, Acetylsalicylsäure und Durchhalten

zu Schal, Eukalyptus-Bonbons, Acetylsalicylsäure und Durchhalten

Alle Jahre wieder — kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch die winterliche Erkältung. Eines Morgens hat man sie dann, gleich einem üblen „Huckauf“, an Leib und Seele kleben: Die Lider lassen sich nur mühsam öffnen, müde und erschlagen quält man sich aus dem Bett, allgemeines Unwohlsein geht eine außerordentlich subtil-gemeine Mischung mit konkreten Beschwerden ein.

Die klassische Symptom-Trias der Erkältungsgrippe — Husten, Schnupfen, Heiserkeit — muß dabei nicht immer vorhanden sein, schon die simple Totalverstopfung der Nase oder ein penetrant störender Husten kann in Verbindung mit der typischen Erkältungsmattigkeit die Lust und die Kraft für den anstehenden Tag entziehen. Solchermaßen Lahmgelegte fallen meist nicht nur durch schlechte Laune auf, sondern auch durch depressives Herumgeschleiche und verhalten-aggressives Genöle.

Doch es gibt auch eine Art der Depression, die in der Schwere zwischen einer psychischen Erkrankung, der „echten“ Depression, und der allgemeinen Miesigkeit im Herbst und Winter liegt, nämlich die sogenannte Herbst-Depression. Es wird vermutet, daß allein der Mangel an natürlichem Licht als der Hauptauslöser dieser Verstimmung angesehen werden kann. Die Therapie scheint entsprechend einfach: Raus, in den Tag. Doch die arbeitende Bevölkerung weiß, wie schwierig dieser kluge Ratschlag zu befolgen ist. Da hilft dann nur noch der Versuch, unter der Sonnenbank dem Leiden zu entkommen.

Als weniger beeinträchtigend gilt die Erkältungsgrippe, deren Behandlung sich entsprechend einfacher gestaltet. Zunächst können sämtliche Symptome von Kopfschmerzen bis Bronchial-Verschleimung mit pflanzlichen oder pharmazeutischen Substanzen gelindert und bekämpft werden. Die Angebotspalette der Apotheken enthält mehrere tausend Arzneimittel und reicht von Nasentropfen gegen die Schnupfenbeschwerden über acetylsalicylsäurehaltige Präparate, die Fieber senken und Schmerzen reduzieren können bis hin zu Codein- haltigen Hustenmitteln.

Bei Hals- und Rachen-Beschwerden sollten desinfizierend wirkende Substanzen benutzt werden, die angenehmste Lösung besteht im Lutschen von Salbei- und Eukalyptus- Bonbons. Als ähnlich unschädlich und trotzdem wirksam erweisen sich bei Husten entsprechende Kräuter- und andere Tees und bei Halsschmerzen der altbackene Schal um den Hals. Eine weitere Möglichkeit bei der Bekämpfung der Erkältung ist die der Stärkung des Immunsystems. Besonders beliebt und bekannt ist die alte Heilpflanze der nordamerikanischen Indianer, Echinacea, auch roter Sonnenhut genannt.

Doch alle Mittel helfen nur bedingt, das alte Sprichwort über die

1Erkältungsgrippe: „Drei Tage kommt sie, drei Tage steht sie, drei Tage geht sie“ gilt trotz moderner Medizin und Pharmakologie nach wie vor.

Auch gegen die jedes Jahr neu entstehenden Grippe-Viren selbst kann man eigentlich nichts unternehmen. Als mögliche Prophylaxe für die nicht mit der echten Grippe zu verwechselnde Virusinfektion

1gilt die Abhärtungs-Methode, die aus Wechselbädern, viel frischer Luft, Sauna-Besuchen und dem Essen von Vitaminbomben besteht. Für weniger Gesunde oder für diejenigen, die dieser Naturburschen- Mentalität wenig abgewinnen können, heißt es: Vitamin-Pastillen zuführen, ansonsten abwarten und gegebenenfalls durchhalten, in neun Tagen ist alles vorbei! Greta Eck

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