: Ozon oder Tintenfinger bei 300 dpi?
■ Tintenstrahldrucker sind leise und produzieren keinen Sondermüll
FISH 'N' CHIPS
Ozon oder Tintenfinger bei 300 dpi?
Tintenstrahldrucker sind leise und produzieren keinen Sondermüll
Beim Laserdrucker, der wegen seiner bestechenden Druckqualität so viel Zuspruch gefunden hat, entsteht wegen der hohen elektrischen Spannung von etwa 6000 Volt an der Drucktrommel das Gas Ozon. Dies wäre zwar hoch über der Antarktis von Nutzen — zu Haus und im Büro schädigt es aber die Atemwege beträchtlich. Hinzu kommen die enormen Mengen von Sondermüll, bestehend aus regelmäßig auszuwechselnden Drucktrommeln, Entwickler- und Fixiereinheiten sowie dem hochgiftigen Toner, der beim Wegwerfen der Nachfüllpacks entweichen kann. Dieser ganze Müll muß vom Benutzer meist mit
1überhöhten Preisen bezahlt werden. Denn während der Konkurrenzkampf die Druckerpreise nach unten drückt (1500 — 2000 Mark), schlagen die Hersteller beim Verbrauchsmaterial unverschämt zu.
Nun zur Alternative: Wem 24-Nadel-Drucker (die heute fast Laserdruckqualität erreichen) zu laut sind, der sollte sich einmal nach Tintenstrahlern umsehen. Bei diesen Geräten werden Tröpfchen aus gewöhnlicher Tinte thermisch (bei den HP-Druckern) oder elektrisch (Epson) beschleunigt und aufs Papier gespritzt. Wie bei Nadel- und Laserdruckern setzen sich die gedruckten Zeichen dann aus
1kleinen Pünktchen (dots) zusammen. Die Auflösung erreicht mit 300 dpi (auf gut deutsch: dots per inch) die der Laserdrucker; das Schriftbild ist entsprechend perfekt.
Die Geräte hört man beim Drucken kaum; es entstehen überhaupt keine schädlichen Stoffe. „Klassiker“ unter diesen Geräten ist der Deskjet 500 von Hewlett- Packard, den es für unter 1000 Mark gibt. Bei diesem Apparat gibt es aber auch ein leidiges Problem: Nach höchstens 1000 Blatt Papier muß die Tintenkartusche — mit integriertem Druckkopf — für etwa 40 Mark erneuert werden. Für den halben Preis gibt es aber Tinten- Nachfüllpacks. Noch einfacher für alle, die zu Hause eine Spritze rumliegen haben: Durch ein Loch oben in der Kartusche läßt sich gewöhnliche Tinte nachfüllen und die Katusche dann weiterverwenden. Deskjet-Nutzer dieser Art sind allerdings leicht an ihren Tintenfingern zu erkennen. Bei der Technik von Epson gibt es dies Problem nicht, weil der Druckkopf nicht mit ausgetauscht wird. artus
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