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Granate flog in Flüchtlingsheim

■ Sprengkörper in Billstedter Asylbewerberheim detonierte nicht / Heute Demo gegen Rechte

Asylbewerberheim detonierte nicht/ Heute Demo gegen Rechte

Unbekannte haben in der Nacht zum Samstag einen Anschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Hamburg-Billstedt verübt. Nach Polizeiangaben warfen der oder die Täter eine nicht funktionsfähige Übungshandgranate der Bundeswehr in den ersten Stock eines Wohnheimes. Die Granate durchschlug die Fensterscheibe eines Zimmers, in dem ein 13jähriger afrikanischer Junge schlief. Er wurde laut Polizeiangaben aber nicht verletzt.

Ob es sich bei der Tätergruppe um Bundeswehrsoldaten handelt, konnte die Polizei gestern nicht bestätigen. „Im Moment geistern viele Granaten der Bundeswehr durch die Gegend“, erklärte ein Polizeisprecher der taz. „Die Besitzer sind ganz unterschiedliche Leute, die zum Teil mit der Bundeswehr nichts zu tun haben.“

Mehrere antifaschistische Gruppen aus Hamburg rufen für heute (17 Uhr, Gerhart Hauptmann- Platz) zu einem Trauermarsch für den Berliner Antifaschisten Silvio auf. Der französische Student war Samstag abend in Berlin zusammen mit zwei Freunden und einer Mitbewohnerin aus den ehemaligen besetzten Häuser im Friedrichshain am Bahnhof Samariterstraße auf einen stadtbekannten Faschisten gestoßen. Im Verlauf einer Rangelei hatten die vier dem Rechtsradikalen ein Neonazi-Emblem von der Jacke gerissen. Der militante Faschist tauchte wenig später mit sechs weiteren Schlägern wieder auf. Sie stachen mit Messern auf die vier ein. Silvio starb an den Messerstichen, seine beiden Freude liegen mit lebensgefährlichen Verletzungen im Krankenhaus. Einer der beiden Verletzten liegt immer noch im Koma, die Frau erlitt bei dem Überfall einen schweren Schock. Peter Müller

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