„Ärzte ohne Grenzen“ schlagen Alarm

■ Aufstellung einer Liste der am stärksten bedrohten Völker

New York (AP) – Die in Frankreich ansässige Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ hat eine Liste der elf derzeit am stärksten unter Krieg, Unterdrückung und Hunger leidenden Völker mit dem Ziel aufgestellt, die Aufmerksamkeit der Vereinten Nationen und der Weltöffentlichkeit auf das Schicksal der Betroffenen zu lenken. Die Liste umfaßt unter anderem nachstehende Völker und Bevölkerungsgruppen beziehungsweise Konfliktgebiete:

–Aserbaidschaner und Armenier, die sich seit 1988 erbitterte Kämpfe um die Region Nagorny-Karabach liefern.

–Bosnien, wo Serben und Kroaten eine „Strategie des Terrors“ gegen die Bevölkerung mit dem Ziel verfolgten, die „ethnische Landkarte“ neu zu zeichnen.

–Die Kurden, die insbesondere im Irak unter Verfolgung leiden.

–In Mosambik seien vier Millionen Menschen oder ein Viertel der Bevölkerung von internationaler Lebensmittelhilfe abhängig.

–In Peru seien seit 1980 mindestens 25.000 Menschen den Auseinandersetzungen der maoistischen Guerillagruppe Leuchtender Pfad und der immer brutaler reagierenden Regierungstruppen zum Opfer gefallen.

–Die moslemische Minderheit der Rohingya in Birma, die der Verfolgung durch das Militär ausgesetzt sei.

–Vier Millionen der sieben Millionen Somalier seien als Folge von Bürgerkrieg und Dürre dringend auf Lebensmittelhilfe aus dem Ausland angewiesen.

–Im Sudan versuche die Regierung immer wieder, die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln im Süden des Landes zu verhindern, um so die Rebellion dort zu ersticken. Hunderttausende von Menschen seien innerhalb von zehn Jahren infolge von Dürre und Hunger gestorben.

–Der Berberstamm der Tuareg, die als Nomaden in Mali, Niger, Algerien, Burkina Faso und Libyen leben, ist laut „Ärzte ohne Grenzen“ immer wieder Angriffen der ortsansässigen Bevölkerung ausgesetzt. Ein Viertel der Kinder dieses Stammes sterben vor dem fünften Lebensjahr.