: Weniger Ost-Investitionen
■ West-Unternehmen revidieren Pläne in Ostdeutschland für 1992 nach unten
München (AP/taz) – Angesichts der schlechten Konjunkturaussichten haben die westdeutschen Unternehmen ihre Investitionspläne in den neuen Bundesländern teilweise zurückgestellt. Das ergab eine Umfrage des Münchner Ifo- Instituts unter gut fünfhundert Firmen aus Handel, Baugewerbe und verarbeitendem Gewerbe, die gestern veröffentlicht wurde. Die Wirtschaftsforscher wollen daraus aber noch keinen generellen Trend ableiten: Ob der „Bazillus Investitionsbremse“ in Ostdeutschland um sich greife, werde sich erst im kommenden Jahr zeigen.
Erst vor wenigen Wochen hatte Mercedes-Benz angekündigt, auf den Bau des geplanten Lastwagenwerkes im brandenburgischen Ahrensburg zu verzichten. Für die Experten des Ifo-Institut läßt sich erst im Zusammenhang mit den Investitionsplänen für 1993 klären, ob solche Entscheidungen möglicherweise nur Einzelfälle darstellten oder aber die Gesamtentwicklung negativ beeinflussen.
Der jüngsten Umfrage zufolge haben die westdeutschen Unternehmen ihre Investitionen gegenüber der ursprünglichen Planung für 1992 bis Ende Oktober leicht nach unten revidiert. Im Baugewerbe ist danach zwar mit spürbar höheren Investitionen zu rechnen; im Handel und verarbeitenden Gewerbe dürften allerdings die negativen Effekte insgesamt gesehen über die positiven Effekte dominieren, meinen die Wirtschaftsforscher. Bei den bereits im Osten engagierten Unternehmen wurden die Investitionen häufiger aufgestockt als reduziert, doch hätten sich zugleich weitere Unternehmen ganz aus geplanten und schon laufenden Vorhaben zurückgezogen.
Als Hemmnisse nannten die Unternehmen vor allem Schwierigkeiten mit Verhandlungspartnern in den neuen Bundesländern sowie die teilweise dramatisch verschlechterte Absatzsituation auf den Ostmärkten. Daneben machen den Firmen immer noch ungeklärte Eigentumsverhältnisse zu schaffen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen