Bäume müssen Flughafen weichen

■ Für Ausbau in Köln sollen 28 Hektar Wald gerodet werden/ Ausbaugegner klagen gegen Flughafengeselllschaft

Köln-Wahn (taz) – Der Generalausbau des Köln/Bonner Flughafens wird fortgesetzt. Zwar ist eine Perspektivstudie, die den Ausbau des Flughafens in der Wahner Heide zum dritten Mega- Airport Deutschlands vorsah, wieder in der Schublade der Flughafengesellschaft verschwunden. Doch sind für die nächsten zwei Jahrzehnte umfangreiche Erweiterungen geplant, um die Kapazität der Abfertigungen von derzeit 4,5Millionen Passagieren jährlich auf 7,5 Millionen und schließlich auf 17Millionen steigern zu können.

Zunächst einmal will die Flughafengesellschaft in einem 28 Hektar großen Waldgebiet, das zum Natur- und Landschaftsschutzgebiet Wahner Heide gehört, Rodungsarbeiten, Einzelstammentnahmen und Wipfelköpfungen durchführen lassen. Dadurch soll in der Einflugschneise der sogenannten „Querwindbahn“ genügend Sicherheitsraum unter den Flugzeugen geschaffen werden. Die Folge: Das Ende für eine größere Zahl von einhundertfünfzig Jahre alten Eichen in der Wahnheide.

Der Countdown läuft. Motorsägen und Rodungsbagger sollen Anfang Dezember die Arbeit aufnehmen. Nach Ansicht des Leiters des Bundesforstamtes Wahner Heide, Jörg Pape, kompensieren umfangreiche Neupflanzungen den Verlust von Bäumen an anderen Stellen. Naturschützer und Fluglärmgegner aus der Umgebung wollen sich aber mit den Sägeplänen der Flughafengesellschaft noch nicht abfinden.

Moritz Pechau, Sprecher der Aktionsgemeinschaft der Ausbaugegner des Flughafens (ADAF), sagte, daß die anerkannten Naturschutzverbände am Verfahren hätten beteiligt werden müssen. Da dies nicht geschehen sei, habe man beim Verwaltungsgericht Köln gegen die Flughafengesellschaft geklagt. Insgesamt 400.000 Menschen im Raum Köln, Bonn und dem Bergischen Land sind von Lärm und Schadstoffen des Flughafens betroffen. Markus Dufner