: »Nordfrische« in der Krise
Liegt es an der grün-blauen Verpackung? Wem ist es nicht passiert, daß er die Milchprodukte im knalligen Einheitslook der Marke Die Nordfrischen beim Griff ins Supermarktregal verwechselte. Buttermilch statt Milch im Kaffee, wenn denn schon mal ein Kollege / eine Kollegin sich bequemt und eine Kanne mit dieser schwarzbraunen Aufputschflüssigkeit kocht, das ist schon sehr, sehr ärgerlich.
Ärger ganz anderen Kalibers haben derzeit auch die Hersteller, die Meiereigesellschaft Nordmark im schleswig-holsteinischen Hohenwestedt. Die Meierei ist in eine Krise geraten, an einem Sanierungskonzept wird gebastelt, nur fürchtet man inzwischen, daß sich die Lieferanten auf und davon machen. Grund: der niedrige Milchpreis. Die Bauern nämlich bekommen mit 53,92 Pfennig pro Liter gut zwei Pfennig weniger als im meerumschlungenen Landesdurchschnitt. Was aber, so die andere Preisfrage, ist eine Meierei ohne Milch?
Dabei sollte das neue Outfit der Produktpalette der Meiereigesellschaft Nordmark eigentlich die neue Milchmarke kreieren — entsprechend wurde alles im Juni dieses Jahres mit viel Brimborium und Werbeaufwand auf den Markt gebracht. Der Erfolg blieb aus. „Man kann nicht gleichzeitig säen und ernten,“ räumte nun Millimann Ernst Mackenbrock ein. Das war wohl schon immer so. dpa
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