: Trauer & Schweigen
■ Kundgebung für die Mordopfer von Mölln
Rund 2.000 Menschen schwiegen gestern für die Opfer des barbarischen Mordes von Mölln: 30 Sekunden stille Betroffenheit und Wut auf den Gesichtern. Bürgerschaftspräsident Dieter Klink forderte: „Wir müssen uns schützend vor AusländerInnen stellen“ und oft unscheinbare Diskriminierungen nicht unwidersprochen hinnehmen. Als Klink die ausländischen MitbürgerInnen bat, gegen den Terror zusammenzuhalten, gab es auf der Trauerkundgebung erstmals Applaus. Bravo-Rufe erntete er, als er Polizei und Justiz aufforderte, gegen den Terror von rechts mit gleicher Konsequenz (Zuruf: „und Schnelligkeit!“) vorzugehen wie gegen den der RAF.
Karl H. Grabbe, Honorargeneralkonsul der Türkei, wertete es als „gutes Zeichen“, daß der Bürgerschaftspräsident „als Vertreter aller demokratischen Parteien“ (Zwischenruf: „und die DVU?“) der Trauer Ausdruck gab. Aydin Findikci vom Türkischen Zentralverband in Bremen betonte, daß die Gewaltakte von einer „kleinen Minderheit“ ausgingen. Findikci: „Diese faschistischen Kräfte in Deutschland werden es nicht schaffen, uns zu Feindseligkeiten zu veranlassen.“
Unter die DemonstrantInnen hatte sich nur wenig Prominenz gemischt: Die SenatorInnen Gaertner und Fücks, der CDU- Fraktionsvize Metz, sowie Ex- Senator Seyfritz. Sie seien erwähnt, weil türkische Jugendliche sie in der Menge auszumachen versuchten. Schwarze Fahnen hielten BremerInnen sämtlicher Nationalitäten vor sich. ra
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