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Streit um Worte

■ FU: Resolution gegen Rassismus

Dahlem. Erst nach einer rund fünfstündigen Debatte konnte sich der Akademische Senat der Freien Universität in der Nacht zum Donnerstag auf eine gemeinsame Resolution gegen Rassismus einigen. Zuvor war der ursprünglich von zwei StudentInnen und einem Professor formulierte Resolutionsentwurf in einem Redaktionsausschuß entschärft worden, weil einige Professoren diverse Formulierungen nicht mittragen wollten. Zum Beispiel die, daß eine Grundgesetzänderung keine Probleme löse und die Verlegung der Zentralen Asylstelle nach Hohenschönhausen unverantwortlich sei. Hinter dem Entwurf, der unter anderem die „schlecht reflektierte Predigt antifaschistischer Gesinnung“ der HochschullehrerInnen kritisierte, vermutete der Medizinprofessor Jürgen Brückner den Versuch der Linken im Akademischen Senat, „gezielt gegen Andersdenkende vorzugehen“. Die Resolution müsse sich auch gegen den „linken Gewaltpöbel“ richten. Nach einer mühseligen Diskussion um einzelne Worte rang sich das Gremium schließlich zu einer Abstimmung ohne Gegenstimmen durch. Die AutorInnen der ursprünglichen Resolution enthielten sich der Stimme oder hatten den Akademischen Senat bereits resigniert verlassen. marc

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