piwik no script img

Rezession bremst Berlin

■ Wirtschaftssenator: Konjunkturbelebung erforderlich

Berlin. Die „generell rückläufige konjunkturelle Entwicklung“ hat nach Einschätzung von Wirtschaftssenator Norbert Meisner (SPD) nun auch Berlin erreicht und verstärkt die negativen Effekte im Zusammenhang mit dem Abbau der Berlin-Förderung. Er forderte, Bundesregierung und Bundesbank sollten über konjunkturbelebende Maßnahmen nachdenken. Erfahrungsgemäß wirkten sich konjunkturelle Schwächephasen in den Wintermonaten besonders negativ aus. „Deshalb muß jetzt begonnen werden, umzusteuern, nicht erst in einem konjunkturellen Eiskeller.“ In den Monaten Oktober und November hat sich im Westteil Berlins die wirtschaftliche Entwicklung merklich abgeschwächt. Im Ostteil sind in der Bauwirtschaft deutliche Belebungstendenzen zu erkennen, auch in weiten Teilen des Dienstleistungssektors haben die Aktivitäten zugenommen. Dagegen ist es in der Industrie noch zu keinem durchgreifenden Aufschwung gekommen. Der Rückgang der Industriebeschäftigung in den östlichen Bezirken Berlins ist weiterhin erheblich.

Die gesamtwirtschaftliche Leistung lag im Westteil Berlins im ersten Halbjahr 1992 preisbereinigt um knapp 0,5 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (Westdeutschland plus zwei Prozent), nachdem die Expansionsrate in der ersten Hälfte des Jahres 1991 noch rund zehn Prozent betragen hatte (Westdeutschland plus fünf Prozent). Im zweiten Halbjahr 1992 dürften sich die Wachstumsraten im Westteil – wie schon in der zweiten Hälfte 1991 – kaum unterscheiden.

Die Wirtschaftsleistung im Ostteil Berlins hat einen ähnlichen Verlauf wie in den neuen Bundesländern genommen – Zuwachs des realen Inlandsprodukts im ersten Halbjahr 1992 gut sechs Prozent nach einem Minus von etwa 43 Prozent in der ersten Jahreshälfte 1991. adn

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen