piwik no script img

War Heiner Fink die Schöpfkelle der Stasi?

Berlin. Im Prozeß um die Entlassung des angeblichen IM „Heiner“, Heinrich Fink, vom Präsidentenamt der Humboldt-Universität wird es am Montag spannend. Vor dem Landesarbeitsgericht soll Bernd Winkler gehört werden, einer jener Stasi-Offiziere im besonderen Einsatz (OibE), die den Theologen Fink „abgeschöpft“ haben sollen. Winkler war beim damaligen Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen für alle Theologiesektionen der DDR-Universitäten zuständig. In dieser Funktion hatte er offiziellen Kontakt zu Fink, der an der Humboldt-Universität Theologie lehrte. Nach den bisherigen Aussagen im Fink- Prozeß soll Winkler aber verdeckt für die Stasi gearbeitet haben. Er habe den Inhalt seiner Gespräche mit Fink an die Stasi weitergegeben. Die Stasi habe dann die Berichte von Winkler mit dem Decknamen Finks gezeichnet, mit IM „Heiner“. Und das ist es, was die Stasi-Leute voller Stolz und geheimnisvoll Abschöpfung nennen. Winkler wäre demnach die Schöpfkelle gewesen, Heinrich Fink der ahnungslose Topf.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen