■ Statt eines Kommentars: Naziparolen beseitigt
Bürgerinnen und Bürger Berlins haben am Samstag gegen 12 Uhr am S-Bahnhof Wartenberg in Hohenschönhausen damit begonnen, die unsäglichen rassistischen Propaganda-Sprüche neofaschistischer Organisationen zu beseitigen. Monatelang konnten Anhänger der „Nationalistischen Front“ ihr Weltbild dort zur Schau stellen. Einigen Bürgerinnen und Bürgern (auch unter den Passanten) hatte es gereicht. Sie haben den Aufruf des Bundespräsidenten ernstgenommen, der dazu aufgefordert hat, Zivilcourage zu zeigen, wenn es darum geht, gegen alle Formen faschistischer Manifestationen öffentlich aufzutreten. Faschistische Plakate wurden mit Spachteln entfernt, die anderen Schmierereien in Ermangelung erforderlicher Speziallösungsmittel überpinselt. Mindestens einem „guten“ Bürger muß das aber mißfallen haben: Herbeigerufene und sehr schnell eintreffende Polizisten in mehreren Einsatzwagen vereitelten schließlich mit Hinweis auf den Schutz des Eigentums (der Deutschen Reichsbahn) vor Sachbeschädigung die Absichten von Bürgerinnen und Bürgern, die versucht hatten, anstelle der offen menschenverachtenden Lösungen schöne farbige Graffitis zu sprühen. Aber: Die aggressivsten Losungen wurden beseitigt. Gekürzte Dokumentation einer Presseerklärung ohne Absender
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