: Lotta sieht Karlsson
■ Über ein Kinderstück im Waldau-Theater
Die kleine Lotta (6) über „Karlsson vom Dach“ (nach Astrid Lindgren) im Ernst-Waldau-Theater:
Karlsson kann richtig fliegen. Er fliegt mit einem Regenschirm zwischen den Dächern auf der Bühne. Wenn er in Lillebrors Zimmer klettert, schnallt er vorher den Propeller ab. Seine Wohnung oben auf dem Dach, die ist toll. Da ist so viel Krimskrams drin und eine Glocke dran, mit der kann Lillebror Karlsson immer rufen.
Fräulein Bock war am besten. Die muß auf Lillebror aufpassen, wenn die Eltern ihn ganz allein zuhaus lassen, und dann kommt Karlsson und legt ihr heimlich ein Pupskissen auf den Stuhl. Und Fille und Rulle, die beiden Diebe, waren auch am besten, weil die immer auf den Dächern ausrutschen, wenn sie einbrechen wollen.
Karlsson hat aber nicht die richtigen Haare! Im Buch sind sie nämlich kurz und braun und im Theater waren sie lang und blond. Und „gerade richtig dick“, war er auch nicht, sondern viel zu dünn. Lillebror ist in Wirklichkeit ein Mädchen, aber man konnte nicht erkennen, daß er ein Mädchen ist, so gut hat er gespielt.
Das Haus von Lillebror und seinen Eltern und seiner Schwester ist durchsichtig. Wenn es in der Nacht ist, dann leuchtet eine silberne Kugel durch das ganze Theater, bis dahin, wo ich gesessen hab, in der letzten Reihe, weil vorne sitzen immer die ganzen Schulklassen, das finde ich ein bißchen gemein. Aber sonst! Cok
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen