piwik no script img

Ein Statthalter des Senats

■ Wandsbek wählte neuen Bezirksbürgermeister / Klaus Meister: Chef von Voscheraus Gnaden

: Chef von Voscheraus Gnaden

Wandsbeks neuer Bezirksamtsleiter heißt Klaus Meister. Der 47jährige Sozialdemokrat wurde gestern abend in der Bezirksversammlung mit den Stimmen von SPD und FDP zum Nachfolger von Ingrid Söhring (CDU) gewählt.

Meister ist ein ausgewiesener Verwaltungsfachmann mit einer typischen Genossen-Karriere. Neben seiner fünfjährigen Ausbildung zum gehobenen Verwaltungsdienst machte er sein Abitur am Abendwirtschaftsgymnasium. Es schloß sich eine kurze Stippvisite bei der Innenbehörde an, bevor es ihn als Jugendreiseleiter nach Spanien und England zog.

Wieder im Lande, studierte Meister Jura und trat anschließend erneut in den Staatsdienst ein. Fünf Jahre war er als Regierungsrat Rechtsreferent zunächst bei der Uni-Verwaltung, später beim Baurechtsamt und beim Rechtsamt des Bezirksamtes Wandsbek. Von 1983 an ging es für den Volljuristen Meister Schlag auf Schlag: Verwaltungsdezernent, Verwaltungsleiter, Beauftragter für den Haushalt beim Bezirksamt Wandsbek, Kreiswahlleiter und stellvertretender Bezirksamtsleiter.

Seit 1986 schließlich ist Meister

1Leiter des Senatsamtes für Bezirksangelegenheiten. Und gerade dieser Job läßt für seine Rückkehr nach Wandsbek nichts Gutes ahnen. Das Senatsamt übt insbesondere die Aufsicht über die Bezirksämter aus. Angesichts der Machtgelüste von Bürgermeister Henning Voscherau, der mit seinen bisherigen Vorschlägen zur Bezirks- und Verwaltungsreform die Machtlosigkeit der Bezirke zementieren wollte, dürfte Meister wohl nur im Sinne Voscheraus der richtige Mann am richtigen Platz sein, nämlich Statthalter und Erfüllungsgehilfe. Norbert Müller

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen