■ Scheibengericht: Arsch huh, Zäng ussenander!
Diese CD ist kein Mitschnitt des Kölner Konzerts gegen Rassismus und Ausländerhatz. Sie wurde vorproduziert im Ausland bei Electrola/Holland, wird bereits jetzt als Rarität gehandelt und kostet doch nur 15 DM. Bei den Nummern handelt es sich entweder um handfesten Kölschrock (Arno Steffen) oder um schön glänzendes Popschmalz (de Höhner). Schlecht und schnell zusammengeschustert klingt nur der gemeinsame Titelsong (hochdeutsch: „Arsch hoch und Zähne auseinander“), an dem natürlich auch BAP und die Bläck Fööss beteiligt sind. Falsch-fromm nur der Beitrag dieser unerträglichen Anke Schweitzer. Und auch wenn mein Redakteur (der sich zwar zugegeben viel besser auskennt mit der Musik junger Leute, aber dafür nicht aus dem Rheinland stammt) da ganz anderer Ansicht ist: „Saddam Alaaf“ von The Piano has been drinking finde ich genial: so gnadenlos auf die gesamtdeutsche Leber gezielt und ins Herz getroffen, wie es nur gut gemachtem Schlager gelingt. Das Stück gehört also auf alle Gabentische von Usedom bis Ulm und um Ulm herum. Kenntnis des Kölschen (um alle Feinheiten mitzukriegen) ist nämlich nicht nötig, nützlich wäre dagegen etwas Nachsicht für gewisse Grobheiten, die von Einheimischen gewöhnlich als rheinischer Humor bezeichnet werden.EMI Electrola 519 227
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