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Survival bei Klöckner

■ Betriebsrat will „Überlebenskonzept“

Der Vorstand der Klöckner- Stahl GmbH in Bremen hat dem Duisburger Konzern ein „Überlebenskonzept“ für die bedrohte Bremer Hütte vorgelegt. Das teilte der Bremer Betriebsratsvorsitzende Peter Sörgel am Montag mit. Danach sollen der kleine Hochofen geschlossen, das Werk insgesamt „gestrafft“ und über den Sozialplan annähernd 1 000 Arbeitnehmer „nach Hause geschickt“ werden. Bereits in diesen Tagen wurden 300 Stellen mit Hilfe des Sozialplans abgebaut. Insgesamt hätte die Hütte dann noch rund 4. 700 Mitarbeiter.

Offiziell soll der Betriebsrat vom Vorstand am Mittwoch informiert werden. Einem Konzept, das die Hütte als integrierten Stahlstandort sichere, stehe der Betriebsrat „allemal aufgeschlossener“ gegenüber als der Kooperationslösung mit dem holländischen Stahlkonzern Hoogovens, betonte Sörgel. Über das Bremer Konzept werde die Konzernspitze voraussichtlich in der zweiten Januar-Hälfte entscheiden. Zunächst jedoch müsse die Anschubfinanzierung für die ersten Tage des Vergleichs „in dreistelliger Millionenhöhe“ gesichert werden, betonte Sörgel. Andernfalls drohe ein Anschlußkonkurs.

Mit der Entschuldung und einem entsprechenden Konzept könnte die Bremer Hütte trotz der „verheerenden Marktpreise“ noch immer ordentlich Gewinn abwerfen, betonte Sörgel. Vorgesehen sei ein Einsparpotential von einer Viertel Milliarde Mark.

Der Arbeitnehmervertreter im Klöckner-Aufsichtsrat, Ex- Bürgermeister Hans Koschnick, sagte, „Hoogovens ist keine Lösung, die aus der Region mitgetragen werden kann“. Bei einem vernünftigen Konzept könnte auch überlegt werden, ob Bremen in der einen oder anderen Form Teile des Kapitalvermögens übernehmen sollte. Der amtierende Regierungschef, Klaus Wedemeier, bezeichnete die Bemühungen um den Erhalt der Hütte als seine größte Sorge. Er erwartet, daß Banken, Vorstand und Aufsichtsrat Verantwortung wahrnehmen. dpa

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