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Schmuddelwetter

■ Schneefall am 24. unwahrscheinlich

Berlin. Rauschen im Berliner Blätterwald: „Mit 80 Prozent Sicherheit weiße Weihnachten“ titeln die einen. „Eher glatte als weiße Weihnachten“ die anderen. Selten wurde über das Wetter zu den Feiertagen in der Presse so viel spekuliert und die Leserschaft so in Verwirrung gestürzt wie in diesem Jahr.

Je näher das Friede-Freude-Eierkuchen-Fest rückt, um so zurückhaltender werden die Prognosen. „Letzte Woche sprach einiges für weiße Weihnachten, aber jetzt scheint sich alles nach hinten zu verschieben“, sagte der Meteorologe vom Dienst beim Berliner Wetteramt, Georg Kertah, gestern vorsichtig. Die Wahrscheinlichkeit, daß es am 24. Dezember schneie, habe rapide abgenommen. Bis einschließlich 25. sei eher von einem „Schmuddelwetter“ auszugehen. Im Klartext: bedeckter Himmel, Regenschauer, wenn's hochkommt Schneeregen, Tageshöchsttemperatur etwas über null Grad, nachts um den Gefrierpunkt. Ab Samstag, 26., kündige sich jedoch ein skandinavisches Kaltluftgebiet arktischen Ursprungs an, das einen deutlichen Temperaturrückgang mit sich bringe: tagsüber leichter bis mäßiger Frost und nachts sogar Tiefsttemperaturen um minus 8 Grad, verbunden mit etwas Schneefall. „Der Sonntag könnte ein schöner sonniger Wintertag werden“, sagte Kerath.

Andere Kollegen sind da skeptischer. Der Klimatologe Wolfgang Röder, der am Meteorologischen Institut Dahlem mathematische Berechnungen über die Klimazyklen anstellt, geht davon aus, daß es im Dezember kaum noch zu einem richtigen Kälteeinbruch kommen wird. Nach einem deutlich zu milden Januar rechnet Röder erst im Februar/März mit einem kalten Winterausklang. Weiße Weihnachten mit zehn Zentimter hohem Schnee gab es zum letzten Mal 1986/87. Die Winterfreunde können sich jedoch mit der Vorfreude auf die kommenden Jahre trösten: Die Berechnungen des Klimatologen Röder deuteten darauf hin, daß es 1993/94 und in den beiden darauffolgenden Jahren richtig kalte Winter mit Schnee und Eis geben wird. plu

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