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Stahlwerke bleiben am Tropf: Stadt bürgt für neuen Kredit

Frisches Geld für die Hamburger Stahlwerke (HSW): Die Hamburger Kreditkommission hat dem Unternehmen nach Informationen der taz 20 Millionen Mark zusätzliche Kredite eingeräumt, mit einer Option auf weitere zehn Millionen Mark. Die Zusage des Gremiums aus Politikern, Bankern, Gewerkschaftern und Unternehmern ist allerdings an Bedingungen gebunden, die das Unternehmen bis Ende Januar erfüllen muß.

Danach müssen die HSW ein Sparkonzept vorlegen, das über das kommende Jahr hinausgeht. Die Einsparungen in diesem (102 Stellen) und im nächsten Jahr (70 Stellen) reichen nicht aus. Die HSW haben zur Zeit knapp 900 Mitarbeiter. Weitere Verpflichtung: Das Unternehmen soll für größere Transparenz sorgen, der Kommission Einblick in die Unternehmensstruktur verschaffen. Schließlich pocht die Kommission auf eine Einigung der HSW mit den Hamburgischen Electricitätswerken über den künftigen Stromtarif für den Großkunden HSW.

Erfüllen die Stahlwerke diese Bedingungen, ist das Überleben des Unternehmens vorläufig gesichert. Das Risiko einer Pleite trägt die Stadt, die gegenüber der Landesbank die Bürgschaft für den Kredit übernimmt.

Die HSW weisen für 1992 im Stahlgeschäft einen Verlust von rund acht Millionen Mark aus, trotz des Verkaufs von drei Tochterunternehmen und der Inanspruchnahme sämtlicher Rücklagen des Unternehmens. Ob das frische Geld ausreicht, um die HSW aus der Krise zu führen, wird von manchen Experten bezweifelt. Aus dem Osten drängen Stahlerzeuger auf den Markt, deren Überproduktion die Preise kräftig sinken läßt. Und im westlichen Brüssel lauert ebenfalls Gefahr: Subventionen Marke Kreditbürgschaft sind im EG-Vertrag nicht vorgesehen. uex

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