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„Nice Scheiß“ für den Gabentisch

Da wir ja alle wissen, daß der geldgeile Frank Zappa seit geraumer Zeit unglaublich viel an altem Material auf den Markt schmeißt, das die Fans nachzukaufen fast außerstande sind, könnte man das neue Rudy Schwartz Project mit dem Titel „Don't get charred... get puffy!“ für die unter einem Pseudonym veröffentlichte Ausgeburt des großen Meisters halten. In Wahrheit steckt jedoch ein Mann namens Joe Newman aus Austin/Texas mit seinen neun Gastmusikern dahinter. Seine geistige Nähe zu Zappa zeigt sich nicht etwa nur durch die Übernahme von dessen Lieblingswort „pumpkin“, sondern auch durch die Vorliebe für pseudointellektuelle Statements, die im Grunde genommen gar keinen Sinn ergeben. Beides kann man etwa aus dem Songtitel „Orange is nothing but a juicy pumpkin“ schließen. Newman ist zappaesk, ohne sein Vorbild bloß zu kopieren. Bei völlig abgedrehten Walzermelodien, Polkas, Cha-Cha-Cha oder dem Swing der 50er Jahre macht er pausenlos gute Vorschläge. „Visiting L.A.? Why not castrate a Cop?“ ist lediglich einer, mit dem er seine neue Platte einleitet. Newman ist ein Spinner, der auf unterhaltsame Weise eine bitterböse Auseinandersetzung mit dem amerikanischen Kulturgut leistet. „Turn out the Lights and let my Vomit come through“ und „Kill for God“ sind weitere Beispiele für seinen herrlich morbiden Humor, der letztlich alle Bereiche des Lebens abdeckt. KN

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