piwik no script img

Der populäre Konzertführer

■ Kein Krach an der Krippe

Der populäre Konzertführer

Kein Krach an der Krippe

Frohohohe Weihnacht überall, liebe LeserInnen, hier zunächst die schlechte Nachricht zum Heiligen Abend: Weder ausländerliebende Mitmenschen noch die alles und jeden in Frage stellenden Punx und auch nicht weihnachtliche Berufsaktivisten stellen in diesem Jahr 24.12. Livemusik auf die Beine. Einzig und allein in den Diskobunkern Bremens und umzu werden ab 22 Uhr Konservenklänge geboten.

Einmal werden Sie noch wach, dann ist morgen abend, fast, die Normalität wieder eingekehrt. Beat Apartheid '92 im Modernsten um 19 Uhr. Über 100 MusikerInnen spielen am Freitag für ein Kulturzentrum in einem Township in Durban, Südafrika. übrigens: Wer vor 21 Uhr kommt, bezahlt weniger und hört mehr. Zwei Alternativen: Soul-Geneigte hören BTX im Oxygene, Richtweg. Blues-Rock tragen No Mercy in der Wüsten Stätte vor. Der Name der Band scheint angesichts des Datums allerdings etwas unpassend.

Bis Sonntag, 27.12., um 20 Uhr im Schlachthof, müssen Sie sich gedulden, um einen kurzfristig anberaumten Variete-Abend „Für Ausländerfreundlichkeit“ miterleben zu können. Wider „die ekelhaften Auswüchse der dröhnenden Dummheit“ hat die Theatergruppe Gosh eine bundesweite Veranstaltungsreihe organisiert. Die Bremer Version bietet auf: Kinderzirkus Tortellini, Bremer Probentheater, Flax und Schmalz, Variete Wüst. Das sind drei Stunden Protest-Programm, der Erlös soll denen zukommen, „die die Suppe auszulöffeln haben“, die unter dem Rechtsradikalismus zu leiden haben. Das sind viele, also kommen Sie zahlreich.

Gegen Ende des Jahres können Sie Weihnachten dann getrost vergessen. Das neue Konzertjahr geht wieder los. Am 29.12. im Wehrschloß poltern zwei Bands besonderer Güte los. The Universal Congress Of und Swim Two Birds. Zwei exzellente, ja berauschende No-Pop, No-Jazz, No-Rock-Gruppen, die mit verschiedenen Stilmitteln sehr druckvolle Musik machen. Verbale Schubladen haben sie nicht verdient. Hingehen und hinhören, Sie werden es nicht bereuen.

Schon einen Tag später, am 30.12. im Schlachthof, brillieren die Punk-Heroen Slime. Die mit Unterbrechungen seit 1979 auf ihren Instrumenten wütenden Hamburger sind „reunited“. Supports: Die Lokalmatadoren Korrupt und Ackerbau und Viehzucht aus Westfalen.

Und hier noch ein Tip an alle weihnachtsgansvergifteten LeserInnen: Viel rauchen, viel saufen und ganz wenig schlafen. Weg ist das Völlegefühl. Hau' rein, is' Tango. Cool J.F.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen