: Auch Clinton will Flugverbot im Irak künftig durchsetzen
■ Einigkeit in Washington/ Drohungen aus Bagdad nach Abschuß eines Kampfflugzeugs
Washington/Nikosia (AP) – Nach dem Abschuß eines irakischen Kampfflugzeugs über der von der UNO geschaffenen Flugverbotszone im Südirak signalisieren der scheidende und der neue US-Präsident Einigkeit: Bill Clinton bekundete seine Entschlossenheit, künftig für die Durchsetzung der entsprechenden Resolution zu sorgen. Sein Amtsvorgänger George Bush erklärte, Saddam Hussein habe möglicherweise erkunden wollen, ob sich gegen Ende seiner Amtszeit eine Änderung der amerikanischen Haltung anbahne. Die US-Jagdflugzeuge hätten ihm aber eine „klare Botschaft“ zukommen lassen.
Ein irakischer Militärsprecher drohte im staatlichen Rundfunk, sein Land behalte sich Reaktionen auf den Abschuß vor. „Wir nehmen für uns das Recht in Anspruch, auf diese Aggression in angemessener Weise und zur gegebenen Zeit zu antworten“, sagte er. Das irakische Flugzeug war innerhalb der Flugverbotszone zum Schutz der Schiiten südlich des 32. Breitengrades abgeschossen worden.
Im Südirak haben sich nach dem Ende des Golfkriegs die Schiiten gegen das Regime Saddam Husseins erhoben. Seitdem sind dort kriegerische Auseinandersetzungen im Gange. Nach Angaben westlicher Militärs seien an der Offensive der Regierungstruppen in der Region, die zu einem großen Teil aus Sumpfland an Euphrat und Tigris besteht, 50.000 bis 100.000 Soldaten beteiligt, die Panzer, schwere Artillerie, Kampfhubschrauber und Kampfflugzeuge einsetzten. Die Zahl der Aufständischen, die meist nur über leichte Waffen verfügten, wird auf 10.000 geschätzt. Seite 8
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen