: Fragile Monumente
■ Installationen von Michael Thomas in der Abriss Galerie
in der Abriss Galerie
Stabilitität ist nicht nur schwer erhaben, sondern auch leicht auszuhebeln. Diesen Eindruck vermitteln zumindest die Installationen von Michael Thomas in der Abriss Galerie. Aus Holz, Stahl und Glas konstruiert der in Hamburg lebende weiße Südafrikaner im Eingangsraum der Galerie eine fast deckenhohe Raumarchitektur, die, wie er selbst sagt, „mit Monumentalität und Leichtigkeit spielt“. Das Material findet Thomas auf Baustellen, die von ihm verwendeten Streben sind Teil eines sogenannten Schalungssystems, in dem Betonfundamente gegossen werden. Seine Arbeiten beanspruchen damit auch, so Thomas einen „realen Platz in der Diskussion über Recycling“. Die Installationen sind „nur für den Ausstellungsraum konzipiert, momentane Objekte also und nach ihrem Abbau wiederverwendbar.“
Die „Faktoren von Linie, Gewicht, Elastizität und Fragilität“, vor allem aber auch den Moment größter Spannung hat Michael Thomas in einem zweiten Ausstellungsraum noch einmal in Reinform zusammenmontiert. Fünf aus der Wand ragende Stahlträger fungieren als Schraubzwingen für Glasplatten. Der Betrachter mag angesichts dieser fast bedrohlichen Installation zunächst auf die Verläßlichkeit von Statik hoffen, während Thomas das Ganze auch als Ausdruck dessen betrachtet, „wie absurd es ist, Glas unter dieser Spannung im Raum zu halten, und diese Absurdität monumental darzustellen.“ Monumentalität, sagt Thomas, ist verwandt mit „Macht und Chauvinismus“. So sei seine Arbeit auch der Versuch, „sich als weißer Afrikaner mit der Geschichte seines Landes auseinanderzusetzen“. mb
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