Liebesspiel trotz klirrrender Kälte

■ Eiderenten im Berliner Zoo in der Balz

Berlin. Angesichts der anhaltenden Kälte haben Wintersachen Hochkonjunktur. Frierende Menschen hüllen sich in daunengefüllte Jacken und Decken, ohne auch nur zu ahnen, womit sie ihre gänsehautüberzogenen Körper wärmen.

Nicht selten sind es die Daunen der Eiderenten, den typischen Vertretern der nördlichen Meeresenten, die zur Herstellung isolierender Decken- und Jackenfüllungen verwendet werden. Bevor die wertvollen Daunen aber gesammelt werden, polstern die Weibchen ihre Nester damit aus. Um den Nachwuchs für die Nester zu zeugen, wird gebalzt – und das sogar bei klirrender Kälte.

Gestern erreichte uns aus dem Berliner Zoo unter der Überschrift „Liebesvorspiel trotz eisiger Kälte“ die Nachricht, daß die Balz der Eiderenten begonnen hat. Die Erpel, die sich zu diesem Zweck gemausert haben und nun ein überwiegend weißes Federkleid tragen, werben mit lauten Rufen um die Gunst der schlicht gefärbten Weibchen. Auch wenn diese farblich die „Unterlegenen“ sind, erliegen sie nicht sofort den männlichen Lockrufen im „Hochzeitsgefieder“. Sie lassen erst einige Monate vergehen, bis Anfang Mai die Eiablage erfolgt.

Nur zum Brüten in küstennaher Bodenvegetation gehen die Weibchen an Land. Das eigentliche Element der Enten, deren südlichste Verbreitung an der deutschen Nord- und Ostseeküste liegt, ist das Meer. Auch wenn sich die Eiderenten am liebsten von Miesmuscheln ernähren, tauchen sie auf der Suche nach Weichtieren und Krebsen bis über zehn Meter tief.

Wir schließen uns der Hoffnung des Zoos auf reichlichen Nachwuchs an. Denn: Der nächste Winter kommt bestimmt. wahn