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Gönül Bakis Rückkehr ungewiß

Gönül Bakis Rückkehr ungewiß

Gönül Baki, die 44jährige Deutschlehrerin für Ausländerkiner aus Bremerhaven, kann die Türkei noch immer nicht verlassen (vgl. taz v. 7.1.1993). Die Vorwürfe, an staatsfeindlichen Aktionen beteiligt gewesen zu sein, haben sich mittlerweile zwar als haltlos erwiesen und wurden von den türkischen Sicherheitskräften angeblich zurückgenommen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, der sie deutsche Staatsangehörige Gönul Baki in Bremen angehört, hatte gestern mittag jedoch von neuen Anschuldigungen erfahren: Frau Baki habe an einer gegen die türkische Regierung gerichteten Demonstration in der Stadt Nevsehir teilgenommen. Gönül Baki, die sich innerhalb der Türkei seit Mittwoch frei bewegen durfte, war deswegen nach Nevsehir gereist, um dort, 300 Kilometer östlich von Ankara, die Vorwürfe vor Ort zu entkräften und damit das Verfahren zu beschleunigen.

Ihrem Lebensgefährten Jens Lukas teilte Gönül Baki gestern gegen Abend mit, daß man sie in Nevsehir nicht festnehmen wollte. Es habe offensichtlich eine Namensverwechslung vorgelegen. Damit löste sich auch dieser Verdacht auf. Alle anderen Anschuldigungen seien durch die seit 1989 eingleiteten Amnestien vermutlich hinfällig geworden. Jetzt überprüfen die Behörden nur noch, ob eine doppelte Staatsbürgerschaft vorliegt. Diese Überprüfung ist langwierig: wegen der Einführung eines neuen Gesetzes im Mai 1992 und weil Gönül Baki vor zwei Jahren Wiedereinbürgerung beantragt (und abgelehnt bekommen) hatte. ra

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