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Natürlich gibt es ehrliche, aufrechte Pazifisten

■ betr.: "Auf Leben und Tod", taz vom 28.12.92

betr.: „Auf Leben und Tod“, Walter Jakobs über Kriegsdienstverweigerung, taz vom 28.12.92

Ich möchte Walter Jakobs zu seinem Beitrag beglückwünschen und die taz zu dem Mut, ihn zu drucken. [...] Nun werden sie vermutlich wieder über Euch herfallen, die vermeintlichen MoralistInnen, die in Wahrheit nur nicht einsehen können oder wollen, daß das Recht auf Frieden auch andere Völker für sich in Anspruch zu nehmen sich erlauben; und daß neben dem Frieden eben nicht nur Freude und Eierkuchen unantastbare Menschenrechte sind. Und vermutlich sind es noch dieselben, die sich schon vor dem Untergang des realen Sozialismus nicht in der Lage sahen, gegen Unterdrückung und Staatsterrorismus eindeutig Position zu beziehen.

Natürlich gibt es auch ehrliche, aufrechte Pazifisten. Aber: die Deutschen, die durch fremde Armeen vom Faschismus befreit wurden, hatten nur so lange das Recht, sich den Hilferufen anderer Völker zu verweigern, wie ihnen diese Zurückhaltung von den Siegermächten mit guten Gründen auferlegt wurde.

Übrigens: Vor zwei Wochen haben die VertreterInnen von 21 europäischen grünen Parteien den Einsatz auch von militärischen Mitteln in Bosnien gefordert. Der taz war das gerademal eine kleine Spaltenmeldung wert.

Auch ich habe 1979 den Wehrdienst verweigert. Norbert Schellberg, Berlin

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