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Mord-Drohung nach Ini-Gründung

Eintreten gegen Rechtsradikalismus und Ausländerhaß kann mittlerweile zu einem gefährlichen Engagement werden. Das muß jetzt auch Antje A. erfahren. Sie gründete Anfang November in Winterhude die „Initiative gegen Rechtsradikalismus Jarrestadt“. Am Donnerstag abend erhielt sie telefonisch eine Morddrohung: „Du bist tot — Du Kanakerhure.“

Warnungen von FreundInnen, nicht offiziell als Kontaktperson aufzutreten, hatte Antje A. ignoriert. „Bitte schön, wie weit sind wir denn schon, hatte ich entgegnet.“ Sie ging zum Barmbeker Wochenblatt, gab eine Annonce mit Nachnamen und Telefonnummer auf, um weitere Menschen für die Initiative anzusprechen. Antje A.: „Blöderweise hatte der Redakteur dann meinen Vornamen voll ausgeschrieben, so daß der Anrufer wußte, daß er es mit einer Frau zu tun hat.“ Außerdem zu beachten: Übers Telefonbuch ist es ein Kinderspiel, die Anschrift der Adressatin herauszubekommen.

Anja A. macht ihren Fall nun deshalb öffentlich bekannt, um alle Gleichgesinnten zur Vorsicht bei Angaben von Kontaktadressen zu ermahnen: „Bei den Leuten muß endlich ein Licht aufgehen. Es ist für mich bereits fünf nach zwölf.“ Auch wenn es sich bei dem Anrufer vermutlich um eine Einzelperson handelt, nimmt Antje A. die Morddrohung ernst: „Ich habe natürlich Angst, vor allem um meine Kinder.“ pemü

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