piwik no script img

Ermittlungen als Einschüchterung?

Gegen den Asylbewerber Alexander Dibba und seine Sozialbetreuerin sind Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Dem 17jährigen Gambier wird Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Verdacht auf Sachbeschädigung vorgeworfen. Der Sozialbetreuerin wird Widerstand in Tateinheit mit versuchter Gefangenenbefreiung und „gegebenenfalls“ Strafvereitelung zur Last gelegt.

Wie die taz berichtete, suchten beide Beschuldigten am 30. Dezember die Ausländerbehörde auf, um mit der Vorlage einer Petition an den Eingabenausschuß der Bürgerschaft die drohende Abschiebung des Flüchtlings zu verhindern. Während dieser „Unterredung“ wurde Dibba von zwei Kripobeamten und einem Mitarbeiter der Ausländerbehörde festgenommen. Nach Angaben der Sozialbetreuerin sollen die drei Herren dabei ziemlich brutal zur Sache gegangen sein. Sowohl dem Asylbewerber, der als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling in die Bundesrepublik kam, als auch ihr wurden im Krankenhaus später zum Teil erhebliche Prellungen attestiert. Beide erwägen, ihrerseits Strafanzeigen zu stellen, zumindest aber wollen sie Dienstaufsichtsbeschwerden gegen die Beamten erheben. nm

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen