: Ein stiller Ort am Wall: Platz für Bremer Kunst?
■ Kulturrat tagte: Langenstraße bleibt Fotoplatz
Der Berufsverband Bildener Künstler und Künstlerinnen (BBK) wird sich vorläufig mit seiner provisorischen Unterkunft im Haus am Deich begnügen müssen. Die Räume des ehemaligen Fotoforums in der Langenstraße jedenfalls sollen nach den Vorstellungen der Kultursenatorin Helga Trüpel von möglichst nur einer Nutzergruppe mit einem einheitlichen Konzept belegt werden. Der BBK ist in keiner Weise eingeplant und ganz bewußt nicht zu Gesprächen herangezogen worden. Sicher war für alle Geprächsteilnehmer, daß in der Langenstraße weiterhin der Schwerpunkt Fotografie bleiben wird, wahrscheinlich scheint, daß das Neue Museum Weserburg eine innerstädtische Dependance in der zentral gelegenen Langenstraße erhalten wird.
Dies bestätigte Senatorin Helga Trüpel auf einer Sitzung des Kulturrates am Montag, zu der sich VertreterInnen aus dem Bereich Bildene Kunst getroffen hatten, um über das räumliche Schicksal des „heimatlosen“ BBK zu beraten. Anschließend wiederholte sie ihre Zusage, den BBK bei seiner Raumsuche zu unterstützen. Sie hatte sogar ein kleines Angebot zu machen, das die VertreterInnen des BBK allerdings recht unterkühlt entgegennahmen: der kleine Pavillon in den Wallanlagen, Ecke Bürgermeister-Smidt-Straße. Das Häuschen könnte ein origineller Ausstellungsort sein, zumal es an ein altmodisches Pissoir erinnert, was weniger gegen es spricht als die Tatsache, daß dort kein Platz für die Büroräume wäre. „Und weitere ABM-Stellen, damit wir über die ganze Stadt verteilte Räumlichkeiten betreuen können, die gäb's ja wohl eh nicht“, meinte der 1. Vorsitzende des BBK, Hermann Stuzmann, sarkastisch.
So wird sich der BBK — auch wenn er sich das Haus in den Wallanlagen „mal angucken“ will - weiterhin gedulden müssen. In zwei Jahren könnte er möglicherweise auch in Räumen der Städtischen Galerie am Buntentor ein Plätzchen finden. „Zentral“ im Sinne der BBK-Wünsche liegen die allerdings nicht. CoK
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