: Wasser in Urananlage
■ Regen in Ellweiler: Wassermassen vermischen sich mit Uranstaub
Ellweiler (AP) – Nach dem Wassereinbruch in der stillgelegten Urananlage Ellweiler im Hunsrück soll es nach Angaben des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums nicht zu erhöhten Abgaben von Radioaktivität an die Umwelt gekommen sein. Nach starken Niederschlägen waren am Dienstag und Mittwoch große Mengen Wasser in die 1989 stillgelegte Anlage eingedrungen. Auch die Erdabdeckung der schwach radioaktiven Abraumhalden auf dem Betriebsgelände des ehemaligen Uranwerks war teilweise weggespült worden. Wie das Umweltministerium gestern mitteilte, wurden aus den Halden jedoch weder radioaktives Radongas noch direkte Strahlung freigesetzt. Die Kunststoffhülle habe dicht gehalten. In Ellweiler lagern 170.000 Tonnen Abfälle aus der Uranerzverarbeitung. Das mit Uranstaub vermischte Wasser konnte laut Ministerium auch nicht in die Kanalisation eindringen. Rund 50 Kubikmeter seien bereits abgepumpt und entseucht worden.
Der Umweltbeauftragte des Landkreises Birkenfeld, Claus von Janson, forderte erneut eine „ordnungsgemäße Sanierung“ des Areals. Das 1959 genehmigte Werk war die einzige Anlage zur Verarbeitung von Uranerz in der Bundesrepublik. Der Betrieb war nach Protesten von Umweltschützern im Mai 1989 stillgelegt worden. Bei Messungen waren Strahlenwerte festgestellt worden, die bis zum 13fachen über den verordneten Grenzwerten lagen.
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