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VCD kritisiert Wagners Pläne

■ Umbau der Stresemannstraße ist Verkehrsclub zu teuer und nicht weitreichend genug

ist Verkehrsclub zu teuer und nicht weitreichend genug

Der Hamburger Landesverband des „Verkehrsclub Deutschland e.V.“ (VCD) hält die am Freitag von Bausenator Eugen Wagner vorgestellten Planungen zur Umgestaltung der Stresemannstraße für ungenügend. Menschen- und umweltverträglich wäre es, so der VCD, „wenn die Baubehörde endlich daran gehen würde, Verkehrsflächen des motorisierten Individualverkehrs zugunsten aller anderen Verkehrsteilnehmer zu reduzieren“.

In der Stresemannstraße würde nach Wagners Planungen zwar die im Herbst 1991 neu geschaffene Busspur zugunsten von Fußgängern und Radfahrern aufgegeben. Dies könne angesichts der stark beanspruchten Busstrecke in den Hamburger Westen aber nur dann sinnvoll sein, wenn gleichzeitig „die Staubereiche für die ankommenden Busse vor der Alsenstraße und im Bereich Pferdemarkt beseitigt werden“, schreibt der VCD.

Eine Lösungsmöglichkeit sieht der Club darin, die vorhandene Busspur in westlicher Richtung bis weit vor den Kaltenkircher Platz zu verlängern. Wichtig sei aber auch, so VCD-Sprecher Ronald Mehling, daß die Busse ihre Spur überhaupt erreichen können. Meist stünden sie nämlich unmittelbar vor ihren Fahrstreifen im Stau, so daß sie vielfach bis zu 20 Minuten Verspätung hätten.

Erstaunt ist der VCD über die Kosten von sieben bis acht Millionen Mark, die der Umbau von 800 Metern Stresemannstraße verschlingen soll. Denn „echte Verbesserungen“ würden mit Wagners Plänen nicht erzielt. Der VCD fordert den Senator deshalb auf, nach kostengünstigeren Lösungen zu suchen.

Das eingesparte Geld könne dann für andere notwendige Maßnahmen verwendet werden, von denen nicht nur die Stresemannstraße profitiere. Zum Beispiel sollten an Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs die Fahrradabstellanlagen weiter ausgebaut und die Zuwege zu den Haltestellen sicherer gemacht werden, etwa durch bessere Beleuchtungen. Außerdem müßten die Haltestellen konsequenter für Behinderte umgebaut werden. Schließlich fordert der VCD von Wagner ein „baulich umsetzungsfähiges Konzept“ für die Stresemannstraße. nm

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