: Neuer Vorsitzender
■ SFB-Rundfunkrat wählt neuen Chef
Berlin. Ein weiteres trübes Kapitel wird heute nachmittag in der ohnehin traurigen SFB-Geschichte aufgeschlagen: Ab 16.30 Uhr geht es im SFB-Fernsehzentrum um die Wahl der oder des neuen Rundfunkratsvorsitzenden. Gabriele Wiechatzek (CDU), die bisherige erste Dame, war im Dezember turnusgemäß abgetreten, um sich künftig stärker der Bundespolitik zu widmen. Als NachfolgerIn werden die stellvertretende Parlamentspräsidentin Marianne Brinckmeier (SPD) und der CDU- Abgeordnete Dieter Biewald gehandelt. Beide sitzen zwar im Medienausschuß des Abgeordnetenhauses und sind auch sonst recht rührig, medienpolitischen Esprit haben sie bis dato aber nicht gezeigt. Als Dritter im Bunde soll der bisherige stellvertretende Vorsitzende Egbert Jancke ins Kandidatenkarussell eingestiegen sein. Der Vorsitzende des örtlichen Deutschen Beamtenbundes gilt als rechter SPD-Mann – für die CDU also gerade noch zumutbar. Je nach Parteizugehörigkeit des oder der Vorsitzenden werden nach der allgemein üblichen politischen Farbenlehre die restlichen Posten ausgekungelt. Sollte sich die SPD an die Spitze setzen, dann soll der behäbig erscheinende Biewald den Vorsitz im Programmausschuß bekommen – quasi als Trostpflaster. Kürt ihn das Gremium aber zum Rundfunkratschef, dann soll Jacov Rabau von der Jüdischen Gemeinde den Programmausschuß leiten. Schon jetzt gilt als sehr wahrscheinlich, daß Hartmann Kleiner von der Vereinigung der Unternehmensverbände Berlin und Brandenburg wieder Verwaltungsratsvorsitzender wird. Auf welchen blassen Kandidaten sich das Gremium auch immer (vorab) verständigt, der eigentliche rundfunkpolitische Drahtzieher sitzt in der zweiten Reihe: CDU-Fraktionschef Klaus-Rüdiger Landowsky wird immer dann munter, wenn seine Rundfunkräte Gefahr laufen, die falsche Richtung einzuschlagen. Ilona Marenbach
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen