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25 Jahre „Kontraste“

■ Die etwas anderen 68er begleiteten alle wichtigen ost-westlichen Stationen

Berlin (dpa/taz) – Das ARD-Politmagazin „Kontraste“ vom Sender Freies Berlin (SFB) feiert sein 25jähriges Bestehen. Das dritte Programm des SFB „B1 Spezial“ zeigt deshalb heute abend um 20.15 Uhr einen Zusammenschnitt, der belegen soll, wie eng die Sendung mit der Zeitgeschichte der beiden deutschen Staaten verknüpft ist.

Der Vater des Magazins, der frühere SFB-Chefredakteur Peter Pechel, plante im Jahre 1968 eine Sendung, die den politischen Standort Berlin, die Nähe zu den sozialistischen Ländern, nutzen sollte. Die „Kontraste“-Leute begleiteten alle wichtigen ost-westlichen Stationen, unterstützt von damals noch nicht so „großen“ Namen wie Bednarz, Pleitgen, Rosenbauer. Vom Prager Frühling und über die Entspannungspolitik der 70er Jahre berichtete „Kontraste“ ebenso wie über den Moskauer Vertrag, das Berlin-Abkommen, die Geburtsstunde der „Solidarność“, den Fall der Mauer und die „Stasi-Aufarbeitung“. Beim Start des Magazins hatten nicht wenige Rundfunk-Kollegen ein baldiges Ende der Sendung prognostiziert. Schließlich waren die Chancen, zu dieser Zeit im Ostblock redaktionell selbständig Filme zu drehen, bis auf Ausnahmen relativ gering. In der DDR konnte sich „Kontraste“ auf ein Netz von oppositionellen Mitarbeitern stützen: „Ohne die Bürgerrechtler wären wir bei vielen Themen aufgeschmissen gewesen“, meint Redaktionsleiter Engelbrecht.

„Kontraste“ war bei der Öffnung der Gauck-Archive am 2. Januar 1992 und in den Folgetagen dabei, als Bürgerrechtler in ihre Stasi-Akten blicken konnten. Die Reportage über Bitterfeld („Schmutzigste Stadt Europas“) erregte im Oktober 1988 den Ärger von DDR-Offiziellen. Künftig kommt „Kontraste“ alle fünf Wochen montags um 21 Uhr in der ARD; die nächste Sendung wird am Montag nächster Woche ausgestrahlt.

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