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US-Luftwaffe bombardierte erneut im Nordirak

■ Die Devise lautet: „Defensiv handeln“

Berlin (taz/AFP) – Zwei Kampfflugzeuge der US-Luftwaffe haben gestern erneut irakische Ziele bombardiert, diesmal im Norden des Landes. Dies teilte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums mit. Ein Kampfflieger habe eine Abschußrampe für Boden-Luft-Raketen beschossen, nachdem eine irakische Flakeinrichtung US-Flugzeuge ins Visier genommen hätte. Bei dem zweiten „Zwischenfall“ habe ein F-15-Kampfflugzeug Splitterbomben abgeworfen, nachdem irakische Artillerie auf die Maschine gefeuert habe. Radio Bagdad hat die irakische Armee aufgefordert, feindliche Raketen und Flugzeuge im irakischen Luftraum anzugreifen. Dies gilt offenbar auch für die Flugverbotszonen im Nord- und Südirak.

Die Washington Post kündigte gestern an, bis zur Amtseinführung des neuen Präsidenten Clinton am heutigen Mittwoch werde es keine neuen Militärschläge mehr geben. Sie zitierte enge Mitarbeiter Bushs, wonach die Alliierten in den Flugverbotszonen im Norden und Süden des Irak nur „defensiv handeln“ sollen. Diese militärdialektische Formulierung bedeutet, daß mögliche Attacken von irakischer Seite sofort beantwortet werden. Nach irakischen Angaben sind bisher 25 Todesopfer zu beklagen.

In Kuwait wurde bekannt, daß dort inzwischen US-Raketenabwehrsysteme des Typs Patriot stationiert wurden. Ein Vertreter der US-Botschaft in Kuwait-Stadt teilte mit, die Batterien seien auf Wunsch der kuwaitischen Führung in das Emirat verlegt worden. Angaben über den genauen Zeitpunkt der Stationierung machte der Diplomat nicht. Am Wochenende sind über 1.000 US-Soldaten in Kuwait eingetroffen. Verteidigungsminister Ali Al-Sabah hatte am Montag erklärt, man wolle auch Großbritannien und Frankreich um die Entsendung von Truppen bitten. Seiten 8 und 10

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