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Engagierte Autonome in Freiburg ermordet

■ Szene sieht politische Motive

Freiburg (taz) – Eine 24jährige Krankenschwester in Freiburg, die in der autonomen antifaschistischen Szene tätig war, wurde am Freitag getötet. Sie hatte ein an sie adressiertes Päckchen geöffnet, das vor ihrer Wohnungstür abgestellt worden war. Es kam zu einer Explosion; die Frau starb, bevor sie ins Krankenhaus eingeliefert werden konnte.

Die Freiburger Polizei hat eine 17köpfige Sonderkommission eingesetzt – bisher offenbar ohne Ergebnis. Sie ermittelt offiziell ohne konkreten Verdacht: weder private noch politische Motive seien bei dem Anschlag erkennbar. Die „Szene“ sieht das anders. Die Kripo, so ein Flugblatt, „kann noch keine konkreten Ergebnisse vorlegen und ,ermittelt in allen Richtungen‘, doch Kerstins politische Arbeit und die Art und Weise des Mordes legen die Vermutung nahe, daß es sich um einen Anschlag von Faschisten handelt“.

Kerstin Winter hatte sich im Rahmen der „AZ-ini“ für ein autonomes Zentrum in Freiburg engagiert und kämpfte mit den „Punks gegen Langeweile“ (PGL). Die PGLs sollen in der letzten Zeit in einem Freiburger Stadtteil militante Aktionen gegen Drogendealer durchgeführt haben. Daher ist auch der Verdacht aufgekommen, daß der Anschlag aus der Drogenszene kommen könne.

Gegen die Annahme, daß der Anschlag aus der neofaschistischen Szene kommt, werden noch andere Vermutungen geäußert: zum einen das professionelle Vorgehen, zum anderen die Tatsache, daß es in der letzten Woche, unter anderem auch in Freiburg, eine große Durchsuchungswelle gegen Neonazis gegeben habe, die den jetzigen Anschlag unplausibel erscheinen lasse. Außer Frage steht, daß es sich um einen gezielten Anschlag gehandelt hat. Seite 2

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