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Uni: Schluß mit Warnstreik

■ Kleine "Vollversammlung" beschloß Resolution

Uni: Schluß

mit Warnstreik

Kleine „Vollversammlung“ beschloß Resolution

Die Aktionen an der Universität sollen weitergehen, die Diskussion soll breiter werden, die drastischen Informations-Defizite über die Hochschul-“Deform“ sollen behoben werden — aber der „Warnstreik“ wird ausgesetzt. Das beschloß gestern mittag eine kleine „Vollversammlung“ aus anfangs rund 400, später noch 200 StudentInnen.

Kontroverse Standpunkte, hitzige Debatten, Gerangel um einzelne Formulierungen in der „vorläufigen Resolution“ — das alles gab es nicht. Eine RednerInnen- Liste zu führen war ganz überflüsseig, so ruhig wechselten sich die ab, die Wort und Mikro ergriffen. Die selbstkritische Bilanz der meisten Aktivitäten der letzten Woche: zu wenige haben sich beteiligt; weniger Interessierte als erhofft sind zu den „Gegenveranstaltungen“ und alternativen Arbeitsgemeinschaften gekommen. Und: Die Debatte soll „inhaltlicher“ werden.

Auf der Demonstration am Donnerstag hätte man der Bevölkerung klarer sagen müssen, was das Anliegen der Studis sei, meinten einige. Die interdisziplinäre AG „Gegenposition“ (12-15 Menschen) war aber bislang auch nicht weiter gekommen als Erhalt des wissenschaftlichen Studiums, weniger Frontal-Unterricht, mehr Projekt-Studium und bekam dafür mäßigen, braven Applaus.

Aus einem Papier des Uni-Rektors Jürgen Timm an die Fachbereiche wurde zitiert: „In der Universität selbst sind breite Diskussionen über die Umgestaltung von Lehre und Studium bisher nicht erfolgt. Wenn die Universität auf ihren Gestaltungsanspruch (und damit auf die Option einer zukünftig besseren Ausstattung) nicht widerstandslos verzichten will, muß diese Diskussion geführt werden.“ Timm verschickt Material und Fragebögen und bittet alle Studiengänge und Fachbereiche zur „Anhörung über ihr Konzept zur Weiterentwicklung“.

Mit großer Mehrheit der erschienenen Minderheit wurde der Resolutions-Vorschlag „zur Bildungsdeform“ angenommen, den der hochschulpolitische Arbeitskreis des AStA und Studiengangs- Aktive erarbeitet hatten. Tenor: Die „derzeitige Ausrichtung von Forschung und Lehre auf die Interessen der Wirtschaft“ und die „katastrophalen Studienbedingungen“ seien „nicht länger zu ertragen“. Abgelehnt wird die von Bildungsministern und Wissenschaftsrat vorgeschlagene Differenzierung in bloß „berufsqualifizierende“ und „wissenschaftlich qualifizierende“ Studien, ebenso wie Studiengebühren und Exmatrikulations-Drohung. Die StudentInnen finden, daß sich der Ausbau der Lehr-Kapazitäten nach der Nachfrage der „real Immatrikuluierten“ richten soll, daß Numerus Clausus und Abitur als Zulassungsvoraussetzung abgeschafft gehören, daß das Studium sich „an emanzipatorischen, ökologischen und sozialen Notwendigkeiten“ orientieren soll. Wirklich diskutiert wurde all das nicht. Bedacht wurde bloß, ob diese Ansichten „nur sozieldemokratisch“ seien oder „weit darüber hinaus“ gingen. Und: Der Bildungssenator soll in die Uni geladen werden, aber nicht „ultimativ“. S.P.

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