: Einsparen!
Die Schergen des Finanzsenators durchkämmen Tag und Nacht unser schönes Gemeinwesen: Schauen hier, prokeln da, ob denn nicht noch das ein oder andere einzusparen wäre. Allüberall hebt ein Stöhnen an, die Sozialpolitik steht im kurzen Hemde, der Kultur soll nichtmal das gegönnt werden. Aber eisenhart heißt es: Sanierung, Sanierung, Wohlverhalten gegenüber Bonn.
Doch wer hätte das gedacht: Da ist den Gestrengen vom Finanzkomissariat doch etwas durchgerutscht, und gemerkt hat es die CDU. Sie hat einen Antrag geschrieben: Der Radikalenerlaß solle doch jetzt auf die DVU und Umgebung angewendet werden. Wie einfühlsam, wie diskret doch geradezu gegenüber dem Ampelsenat und seinem Finanzvorsteher Kröning. Daß Berufsverbote nichts, aber auch gar nichts gegen Extremisten helfen, das ist auch den weniger Schlauen bei der CDU klar. Daß sie jetzt den Antrag gestellt haben, kann nur als diskreter Sparvorschlag gemeint sein. Das kann nun also wirklich abgeschafft und eingespart werden. Wer wollte im ernst begründen, daß eifrige VerfassungsschützerInnen bei jeder BeamtenanwärterIn die Treue zur Grundordnung überprüfen. Da lachen ja die Hühner! Also, ein Bravo auf die CDU und: Volker, übernehmen Sie! Jochen Grabler
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen