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Vorsicht! Keine Waisenbilder!

■ Die Pariser Filmemachergruppe Molokino zeigt Filmeexperimente und "expanded cinema" im Lichtmeß

zeigt Filmexperimente und „expanded cinema“ im Lichtmeß

Das Café „Le Moloko“, gelegen am Pigalle in Paris, ist ein Forum für Filminteressierte und Filmemacher, die dort Gelegenheit bekommen, ihre nicht-kommerziellen Eigenproduktionen zu zeigen. Kurzporträts von Freunden, Nachbarn, Kollegen und Fremden, ebenso aber auch eine eigenwillige Korrespondenz, die dem Austausch von Ideen und Standpunkten gewidmet ist und gelegentlich auch veröffentlicht wird, gehören zum Repertoire des sogenannten Molokinos.

Einmal im Monat zeigen die vier Mitglieder der Gruppe, Agathe Gris, Cécile Bertoletti, David T.V. und Héléna Villovitch, Super8- und 16mm-Filme. Außerhalb der kommerziellen Filmwirtschaft entstanden, arbeiten sie sowohl auf künstlerischer als auch auf ökonomischer Ebene experimentell. Die Gruppe ist auch Mitherausgeberin von „l'armateur“, einer Filmzeitschrift, die alle zwei Monate bei der „association ploum ploum tralala“ erscheint.

„Im Molokino“, so Cécile Bertoletti, „gibt es keine Waisenbilder“. „Die Filme hören nicht auf, sich zu (ver-)wickeln, sie altern. Bilder werden gemacht, entwickelt, geschnitten, geklebt und transportiert. Die Aufgabe von Molokino ist es, den Film - einmal entstanden - an der Projektionslampe zu erhitzen, zu zerkratzen und wenn möglich sogar zu zerstören.“

An diesem Wochenende sind die Filmschaffenden zu Gast im geistesverwandten Kino Lichtmeß, um selbst zu projizieren und zu präsentieren. Bei einer bunten thematischen Palette wollen sie, „daß zwischen Leinwand, Filmen und Menschen etwas entsteht“, „für jeden auf eine andere Art und Weise“. So stellt sich die Molokino-„équipe“ selbst filmisch vor und präsentiert außerdem Filme von Freunden. Im Stil des „expanded cinema“ werden Zuschauerraum und Publikum mit in die Vorführung einbezogen. Jeder kann eine Projektionsfläche werden. Die interaktiven „Molokinos“ laden ein.

Kirsten Herfel

30./31.1., Lichtmeß-Kino, jeweils 21 Uhr

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