: Prallbusig & spitzfindig
■ Sokol-Ausstellung im Wilhelm-Busch-Museum
Herr Karl ist Österreicher. Er trägt einen Hitler-Bart und dokumentiert trotz feister Rundungen politische Wendigkeit. Diese Eigenschaften hat ihm der Wiener Karikaturist Erich Sokol angezeichnet, der ihn in drei Jahrzehnten zum Synonym des alpenländischen Spießers machte. Herr Karl ist Gast einer Ausstellung, die im Wilhelm- Busch-Museum in Hannover erstmals das Werk Sokols zeigt: rund 100 seiner Arbeiten, ab Sonntag (bis 22.4.)
Für illustre Publikationen hat Sokol bisher gezeichnet: die britischen „Punch“ oder „Observer“ stehen genauso auf der Liste wie New Yorks „Harper's Magazine“ oder „Stern“ und „Süddeutsche Zeitung“. In der Wiener „Arbeiter-Zeitung“ begann die karikaturistische Laufbahn Sokols. Das Kontrastprogramm lieferte Sokol dagegen beim „Playboy“ ab: Da ist ihm bei der Gratwanderung zwischen erotischen Karikaturen frech-frivoler Pärchen und sexistischen Zeichnungen prallbrüstiger Blondinen auch mal ein Fehltritt passiert. Gerd Roth/dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen