■ Kommentar: Uhls Frauenpolitik nur mangelhaft
Daß sexueller Mißbrauch an Mädchen ein gesellschaftliches Problem ist, hat sich sogar unter unseren Ampel-PolitikerInnen als Erkenntnis durchgesetzt. So wichtig war ihnen das Mädchenhaus einmal, daß sie es sogar per Koalitionsvereinbarung absichern ließen.
Und nun? Kämpft der Trägerverein — „wie alle Projekte“ - um seine Existenz und hangelt sich von einer Halbjahreszusage zur nächsten. Ist weiterhin unklar, ob die geforderte Beratungsstelle überhaupt eingerichtet werden kann. Arbeitet ein Teil der Frauen in ungesicherten Arbeitsverhältnissen. Und die Frauensenatorin, die als Arbeitssenatorin auch für die Absicherung der Stammkraftstelle zuständig ist, läßt es geschehen.
Gab es da nicht mal frauenpolitische Programme? Den Willen, Politik zu gestalten? Prioriäten zu setzen, Konzepte zu entwerfen? Beinhaltete Frauenpolitik nicht auch die Absage an ehrenamtliche, ungesicherte Arbeit von Frauen?? Nicht so in der bremischen Frauenpolitik! Hier übt die Senatorin sich in der Kunst, die Mängel zu verwalten. Stillschweigend und so unauffällig wie möglich. Diemut Roether
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