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Blut-Aids-Skandal

■ Bundesgesundheitsamt wieder mal untätig

Bonn (taz) – Gegen das Bundesgesundheitsamt (BGA) werden wieder schwere Vorwürfe in Sachen HIV-verseuchte Blutpräparate laut. Untätigkeit und Kungelei mit der Pharmaindustrie – so lauteten die Vorwürfe, die Experten und Selbsthilfegruppen bei der Anhörung des Gesundheitsausschusses am Mittwoch in Bonn erhoben. In Frankreich müssen sich nach einem Blut-Aids-Skandal Regierungsmitglieder vor Gericht verantworten.

Das BGA habe zwischen 1982 und 1985 wissentlich den Vertrieb von HIV-verseuchten Plasmaprodukten geduldet, ohne die medizinisch möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um den Virus zu inaktivieren, erklärte die Deutsche Aids-Hilfe. Rund 80 Prozent aller Bluter seien so HIV-infiziert worden.

Dies hätte vermieden werden können, wenn das BGA nach 1985 die verseuchten Blutpräparate gesperrt hätte, lautet der Vorwurf der Interessenvertretung der Bluter, der Deutschen Hämophiliegesellschaft.

Die Pharmaindustrie wird beschuldigt, in „Haustürgeschäften nach Vertretermanier“ versucht zu haben, infizierte Patienten mit Beträgen um die 25.000 Mark abzufinden. my Seite 4

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