: Mülltonne — registriert
■ Entsorger guckt den MüllverursacherInnen in die Tonne
Im nordrhein-westfälischen Ense hat jede Mülltonne jetzt ihren eigenen Identitätscode. Das private Entsorgungsunternehmen in der Kommune Ense ist das erste, das den MüllverursacherInnen mit dem von der Bremer Firma ibso entwickelten Verfahren in die Mülltonnen schaut. Die kodierten Datenträgerfolien, die in jeder Mülltonne angebracht werden, sollen es ermöglichen, die Müllgebühren nach dem tatsächlichen Müllvolumen zu berechnen: Je nach Behältergröße und der Zahl der registrieren Leerungen.
Die Nachrüstung der Mülltonnen mit der codierten Folie sei mit „relativ geringen Kosten verbunden“, teilt der Bremer Hersteller mit. Der Datenträger im Mülleimer wird beim Leeren von einem Sensor an der Schüttvorrichtung des Müllwagens abgelesen.
Die Müll-Code-Folie sei „extrem haltbar und witterungsbeständig“ und ähnlich fälschungssicher wie eine TÜV-Plakette, teilte der Bremer Hersteller bei der Vorstellung seines Patents im Dezember mit (vgl. taz vom 16. 12. 1992). Die Folie enthalte hauchdünne Aluminiumplättchen, die wie ein Strichcode wirkten. Weder lasse sich die datentragende Folie vom Müllbehälter abziehen noch ihre Kennung verändern. Der Datenschutz, sagen die Hersteller, sei jederzeit gewährleistet. Am Mülleimer seien keine Personendaten gespeichert, erst der Zentralrechner des Entsorgungsunternehmens ordne jedem Müllbehälter einen haushalt zu. Die codierte Mülltonne ist in einem halbjährigen Versucht in Horn-Lehe getestet worden. taz
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen