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Noch mehr Arbeitslose

■ Januar übertrifft Dezember deutlich

Berlin. Die Zahl der Arbeitslosen in Berlin ist nach der Entlassungswelle zum Jahresende im Januar wie erwartet deutlich gestiegen. Nach den Angaben des Landesarbeitsamtes Berlin/Brandenburg wurden 215.521 Männer und Frauen erwerbslos gemeldet. Das waren 10.366 mehr als im Dezember. Im Westteil stieg die Arbeitslosenquote mit 12,4 Prozent nach 11,9 Prozent im Vormonat auf den höchsten Wert nach der Wende. Dort waren 121.985 Menschen arbeitslos, 17.062 mehr als vor einem Jahr. Im Ostteil wurden 93.536 Arbeitlose registriert, knapp 5.000 mehr als vor einem Monat, jedoch rund 24.000 weniger als im Vorjahr.

Spürbar entlastet wurde der Arbeitsmarkt insbesondere in Ostberlin durch die erneut gestiegene Inanspruchnahme von Altersübergangsgeld. Rund 38.300 nutzten diese letztmalige Möglichkeit bei vorzeitigem Ausstieg aus dem Erwerbsleben, knapp 5.900 mehr als im Dezember. Arbeitsmarktpolitische Instrumente insgesamt nahmen 120.000 Ostberliner im Januar in Anspruch. Die Zahl der Kurzarbeiter hat in ganz Berlin erneut zugenommen. In Westberlin waren mit 12.204 über 16 Prozent mehr Männer und Frauen davon betroffen als im Vormonat und sogar rund 87 Prozent mehr als vor einem Jahr. Ein Anstieg wurde vor allem im Straßenfahrzeugbau und Baugewerbe registriert. Die Zahl der Kurzarbeiter im Osten ist innerhalb eines Monats um 7,1 Prozent auf 7.874 besonders im Baugewerbe gestiegen.

Der Westberliner Arbeitsmarkt nähert sich nach Angaben des Arbeitsamtes zunehmend den Problemen im Ostteil. Neben der Konjunkturflaute werde auch der Zugriff von Ostberlinern und Brandenburgern auf die Arbeitsplätze stärker. Die Zahl der Pendler von Ost nach West belaufe sich inzwischen auf rund 160.000. dpa

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