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Keine Zeit mehr für „Die Woche“

■ Hoffmann und Campes neue Wochenzeitung startet früher als geplant

Hamburg (dpa/taz) – Die vom Hamburger Hoffmann-und-Campe-Verlag geplante neue Wochenzeitung Die Woche kommt nach Verlagsangaben früher auf den Markt als geplant. Statt wie vorgesehen am 11. März soll die Wochenzeitung nun erstmals am 18. Februar zu haben sein.

Chefredakteur Manfred Bissinger nannte gestern „sportliche Gründe“ für den früheren Start des Blattes, dessen Kopf das geflügelte Pferd Pegasus ziert, der Gott der Dichter und Schriftsteller. Hintergrund des Frühstarts sind Pläne des Wochenzeitungs-Konkurrenten Gruner+Jahr-Verlag, der gerade für seine im (Ost-)Berliner Verlag erscheinende Wochenpost zum 4. März eine Werbekampagne flächendeckend für Westdeutschland startet. „Im ersten Moment waren wir natürlich erschrocken, haben dann aber sportlich auf die Herausforderung reagiert und ziehen vor, um die Leser nicht zu verwirren“, sagte Bissinger.

Die in der Ex-DDR erfolgreiche Wochenpost verkauft laut Chefredakteur Mathias Greffrath ihre rund 100.000 Exemplare fast ausschließlich im Osten, etwa 6.000 finden Käufer in Westdeutschland. Seit der Wende ist der Hamburger Gruner+Jahr-Verlag Eigentümer des Berliner Verlages.

Die Woche, in der Branche als eine mögliche Herausforderung zur Zeit gesehen, sei „von Aufbereitung und Anmutung von vorneherein nicht als Konkurrenz zu irgend jemandem angelegt gewesen“, sagte Bissinger. Sie soll knapp und prägnant Hintergrund und Orientierung in einer Zeit der Nachrichtenüberflutung bieten. Neben einem festen Stab von 35 RedakteurInnen sollen namhafte AutorInnen auf maximal 40, durchgängig farbig gestalteten Seiten in sechs Ressorts zu Wort kommen. Das Blatt erscheint donnerstags mit einer Startauflage von 300.000 im Berliner Format (das der taz) bei der Hoffmann und Campe Wochenzeitungs GmBH, deren alleinige Gesellschafter Verleger Thomas Ganske und Bissinger sind. Die Wochenpost soll nach Angaben eines Gruner+Jahr- Sprechers am 4. März im größeren Nordischen Format und einer Auflage von rund 300.000 in neuer farbiger Optik erscheinen. Geplant seien mehr „westlich orientierte Beiträge“ zum Teil von Gruner+Jahr-Autoren.

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