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Nach New York statt Mogadischu

■ Erste Lufthansamaschine seit 1985 entführt

Hannover (taz/AP) – Zum zehnten Mal ist gestern ein Flugzeug der Lufthansa entführt worden. Ein immer noch unbekannter Einzeltäter brachte einen Airbus mit 104 Menschen an Bord in seine Gewalt. Die Maschine war auf dem Flug von Frankfurt über Kairo nach Addis Abeba, als der bewaffnete Mann sie über Österreich zum Kurswechsel zwang. Nachdem das Flugzeug bei einer Zwischenlandung in Hannover aufgetankt worden war, startete es wieder mit Ziel New York.

Nach Angaben der Polizei handelt es sich um einen einzelnen Entführer, der den Piloten im Cockpit mit einer Schußwaffe bedrohe. Der Mann wolle sich in New York den Behörden stellen und keinen Widerstand leisten, erklärte ein Besatzungsmitglied des Airbusses in einem Gespräch zwischen Cockpit und Tower in Hannover.

Auf einer Pressekonferenz erläuterten Staatsanwaltschaft und Lufthansa, warum man den Jumbo wieder starten ließ: Aus Zeitgründen – der Entführer, der mit dem Piloten englisch sprach, habe nur wenige Minuten zum Tanken warten wollen – sei es nicht möglich gewesen, eine Polizeiaktion vorzubereiten. Schließlich habe der Pilot die Lage als „akut bedrohlich“ eingeschätzt, der Entführer habe sofort weiterfliegen wollen und „ultimativ mit der Erschießung seiner Geiseln“ gedroht. Über ihn oder die Passagiere wollte die Staatsanwaltschaft „aus Sicherheitsgründen“ keinerlei Angaben machen. ü.o.

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