piwik no script img

Lokalkoloratur: Jan Kocian

LOKALKOLORATUR

Er hatte sich das Ende seiner Fußballerkarriere etwas anders vorgestellt. Nach Ablauf dieser Saison wollte Jan Kocian bei seinem bisherigen Arbeitgeber, dem Zweitligisten FC St. Pauli, als Jugendtrainer tätig sein. Die mündliche Zusage dazu hatte er schon. Auch Liga-Mannschaftstrainer Seppo Eichkorn konnte sich den 26fachen Nationalspieler der Tschechoslowakei als seinen Assistenztrainer vorstellen. Alles hätte für den Teilnehmer der Weltmeisterschaft von 1990 gepaßt. Sogar das Grundstück für ein Eigenheim in der Hansestadt war schon gekauft. Doch angesichts der desolaten finanziellen Lage des Millerntorvereins wurde der Kocian versprochene Posten nun ganz einfach wegrationalisiert. Das stimmt den Mann traurig, der seit 1988 den undankbaren Posten innehat, als Libero die löchrige Abwehr des Kiezclubs zusammenzuhalten. Glücklicher ist er indes über seine künftige Beschäftigung: Er wird ab Juli Assistent des slowakischen Nationaltrainers Josef Venglos. Zuvor hofft er von seiner Bandscheibenverletzung zu genesen, um dem FC St.Pauli auf dem Spielfeld im Abstiegskampf zu helfen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen