: Peng und puff auf der Zeitachse
■ Der "1. Internationale Comic Salon" und "Comopoly" beleben den Hamburger Mai
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»Comopoly« beleben den Hamburger Mai
Splash! Peng! Puff! Comicsprache und Comicstrip haben längst die Ebene der reinen Kinderbelustigung verlassen, sind mittlerweile Bestandteil unserer Alltagskultur. Grund genug für den 1. Internationale Comic Salon, der vom 27. bis 30. Mai in Hamburg stattfinden wird und gestern auf einer Pressekonferenz vorgestellt wurde.
Die Veranstalter, der Verein „Neunte Kunst“ und die Agentur „City & Show Concept“, wollen ein Forum für Händler, Verlage und ZeichnerInnen schaffen. Und auch die Comic-Fans sollen sich angesprochen fühlen. Geplant sind neben Messe-üblichen Ständen in der nördlichen Deichtorhalle eine Sammler- und Tauschbörse, Talkshows und Vorträge an Schulen.
Eine Konkurrenz zur Comicmesse in Erlangen wolle das Spektakel in Hamburg nicht werden, betonte Matthias Forster vom Verein „Neunte Kunst“. Konkurrieren wird der „Comicsalon“ allerdings mit der zeitgleich stattfindenden Ausstellung auf dem Kiez, der Comopoly, wie die „Initiative Comic Kunst e.V.“ ihr zweites, unabhängiges Comic-Festival getauft hat. Kristian Lemburg, Projektberater von „Comopoly“, spricht denn auch von einer „Einverleibung“ und wirft den Veranstaltern vor, die Nachfolge-Veranstaltung von „Am Anfang war der Strich“ medienwirksam unter ihr Dach zu subsumieren. Staatsrat Claus Noe von der Wirtschaftsbehörde, die den „Comicsalon“ mit 200000 Mark subventionierte, widersprach: vorhanden seien „Synergien auf der Zeitachse“, die aber „nicht von Eifersüchteleien getragen“ werden sollten. Cuno Affolter, Koordinator des „Comicsalons“, dazu:
1„Wir sind kooperationsbereit.“
Zu bieten hat der „Comicsalon“ auf jeden Fall allerhand. Eingebunden sind Ausstellungen im Museum für Kunst und Gewerbe sowie Trickfilmvorführungen auf der Alster im Rahmen des „No budget Kurzfilmfestivals“. Eine Werkschau
1des italienischen Malers und Zeichners Lorenzo Mattotti von der multimedialen Künstlergruppe „Valvoline“ wird in der Speicherstadt zu sehen sein.
In der Deichtorhalle wird unter dem Titel „Couleur directe“ eine französische Werkausstellung statt-
1finden: Gezeigt werden unter anderen Werke von Moebius, Bilal, Tardi und Loustal. Das deutsche Angebot reicht vom Werner-Erfinder Brösel über den Schwulen-Liebsten Ralf König bis hin zu den Titanic-Stars Rattelschneck und F.K. Waechter. Annette Bolz
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